Naturcamp 2022

Schon seit vielen Monaten hatten wir die Idee, ein neues Camp von Novicos stattfinden zu lassen. So entstand am Anfang der Sommerferien das Naturcamp in Hinterweidenthal (Rheinland-Pfalz). Das Camp lag auf einer wunderschön gelegenen Wiese, mit ringsum Wald und einem Bach in der Nähe. Hier trafen sich Kinder, die in die 5., 6., 7., und 8. Klasse kommen und Betreuer:innen ab der 9. Klasse. Besonders wichtig war uns der Umgang mit der Natur, und dass jedes Kind mit seine eigene besonderen Art einen respektvollen Platz in der Gruppe bekommt. Aus unserer Wahrnehmung heraus hat dies auch sehr gut geklappt. So konnten wir gemeinsam eine gemütliche, entspannte und ach, ich muss sagen einfach eine herrliche Zeit verbringen.

Es ist schwierig, Erlebnisse von neun Tagen in einen kurzen Bericht zusammenzufassen. Aber ich möchte unsere schöne Zeit gerne mit euch teilen und einen kleinen Einblick in unser Naturcamp geben.

Am 6.8.2022 war es endlich soweit! Die Betreuer:innen trafen sich in Hinterweidenthal zum Teambuilding und Vorbereiten des Naturcamps. Hierbei haben wir verschiedene Kennenlern- und Gruppenspiele gespielt, getanzt und gesungen, Zelte aufgebaut und eingerichtet. Zwischen den täglichen Planungs- und Besprechungsrunden genossen wir bei der Sommerhitze eine kalte Erfrischung im Bach. Am Ende übernahm jede:r Betreuer:in Verantwortungsbereiche, in denen er:sie seine:ihre Fähigkeiten anwenden und erweitern konnte.

Am frühen Morgen des dritten Tages fuhren einige Betreuer nach Stuttgart, um die Kinder ins Naturcamp abzuholen. Gespannt, was sie in den kommenden Tagen erwarten würde, kamen sie am Nachmittag im Camp an. Nachdem die Zelte eingerichtet waren, gab es eine kleine erste Erkundungstour, die mit einem erfrischenden Bad im Bach endete. Währenddessen brodelte das Abendessen über dem Feuer, an dem wir uns danach stärkten. Der Abendkreis bildete den runden Abschluss des ersten Tages.

Die Kinder wurden jeden Morgen mit einem Lied geweckt. Anschließend gab es einen Morgenkreis, in dem wir spätestens dort durch ein Spiel ganz wach wurden. Gestärkt vom Frühstück und dem gemeinsamen Spülen ging es in die verschiedenen Morgenworkshops. Diese wechselten täglich. Unter anderem gab es Schaukel bauen, verschiedene Bastelaktionen, Batiken, Waldaktionen, Gitarrenworkshop, Zaubern und eine Schnitzeljagd. Zu Mittag wurde gepicknickt. In der darauffolgenden ruhigen Pause wurden oft Gemeinschaftsspiele gespielt, Briefe geschrieben, gelesen und sich unterhalten. Die Ruhepause wurde mit einem Kuchen – den die Kinder mitgebracht hatten – abgerundet.

Am Nachmittag gab es wieder unterschiedliche Tätigkeiten und größere Aktionen wie eine entspannte Wanderung zum Baggersee – dort haben wir sogar ein Eis genossen, während uns aus dem diesjährigen Campbuch vorgelesen wurde. Dieses Buch begleitete uns über die ganze Campzeit. Dabei war eine gemütliche und gesellige Stimmung erlebbar. Einmal gab es auch eine Schnitzeljagd und das Fähnchenspiel.

An einem Nachmittag gingen wir auf unseren Haus- bzw. Campberg, auf dem die Betreuer:innen am Vormittag einen Barfußpfad gelegt hatten. Er bestand aus 14 unterschiedlichen Naturmaterialien. Die Kinder wurden blind darüber geführt und durften erraten, worauf sie gerade liefen. Mit unglaublich viel Feingefühl und Geschick erkannten sie fast alle Untergründe. Auch der Bach wurde von allen gerne und fast täglich aufgesucht. Das Tanzen gehörte ebenfalls zu den täglichen Aktionen. In Begleitung von Cajón und Gitarrenmusik wurden begeistert Volkstänze getanzt. Wie auch in anderen Momenten kam hier die gemeinschaftliche Gruppendynamik heraus.

Ein vielfältiger Höhepunkt war unser Tagesausflug zur Burgruine Neudahn. Hierbei suchten wir eine schöne Strecke aus, die für alle gut zu schaffen war. Nach dem Morgenkreis führten uns die Kinder selbstständig mit Karte und Kompass die Strecke. Unterwegs wurden viele Rate- und Klatschspiele gespielt, sich unterhalten und gesungen. Auf der Burg angekommen, wurde diese sogleich bis in alle Winkel erkundet und die Aussicht genossen. Nach einem kleinen Vesper und einem Volleyballspiel begaben wir uns auf den Rückweg. Wie an jedem Tag ließen wir uns am Abend erfüllt und zufrieden das selbst gekochte Essen gut schmecken, lachten und erzählten dabei viel.

Mit gemeinsamen Singen, Lesen und dem Tagesrückblick bildete der Abendkreis einen ruhigen und stimmungsvollen Tagesabschluss. Wer auf dem Weg in den Schlafsack den Blick zum Himmel hob, konnte die ein oder andere Sternschnuppe erhaschen. Dies war natürlich auch bei unserer Nachtwanderung wunderbar möglich. Auf einem Waldweg, der von kleinen Lichtern am Rand beleuchtet war, ging jeder ein Stück für sich. Danach setzten wir gemeinsam schweigend unsere Wanderung bis zu den von Sternen beleuchteten Zelten fort. Zum Abschluss sangen wir ein paar Lieder und schlüpften dann erfüllt und müde in unsere Schlafsäcke.

Wir hatten das Glück, während unserer Campzeit einen Kometenschauer erleben zu dürfen. Auf der Wiese liegend, mit einer Schüssel selbstgemachter Popcorns beobachteten wir ihn.

Zum Abschluss unserer gemeinsamen Zeit hatten wir einen Bunten Nachmittag. Nach einer Ansprache bereicherten uns der Gitarren- und der Zauberworkshop mit Vorführungen. Alle zusammen schafften wir es eine große akrobatische Pyramide zu bauen. Natürlich durfte unser Naturcampsong, der von einer Betreuerin eigens für diese Zeit gedichtet wurde, nicht fehlen.

Nach 9 wunderschönen, erlebnisreichen gemeinsamen Tagen heißt es leider schon Abschied nehmen, aber wir sind voller Vorfreude auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr. Wir freuen uns auch dich im nächsten Naturcamp 2023 begrüßen zu dürfen!

Bericht von Luisa

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