Eine Woche Jugendleiter*innenausbildung im Schwarzwald

Die Jugendleitercard ist eine deutschlandweit anerkannte Ausbildung für Jugendarbeit und wurde in Kooperation mit dem Stadt Jugendring Stuttgart durchgeführt

Am Montagmorgen, den 31.05.2021 war es endlich soweit und es ging von Stuttgart und von verschiedenen anderen Richtungen in den Schwarzwald nach Hinterzarten. Dort angekommen war die Freude groß sich wieder zu sehen oder neu kennen zu lernen, und nach einem leckeren Eis am Bahnhof begab sich die Truppe auf den Weg zur Altenvogtshütte. Nach einer kleinen Hausführung fanden manche ihre Freude am Tischkicker spielen, andere machten das erste leckere Mittagessen, die restlichen erholten sich bei Pause oder trieben sich auf dem Gelände herum. Als alle gespeist hatten, sprangen die ersten schon in den nahegelegenen Weiher. Mit verschiedenen Spielen und Aktionen lernten wir uns dann am Nachmittag kennen. Im Anschluss gab es noch verschiedene Dinge organisiert, wie zum Beispiel den Küchen- und Spülplan für die Woche. Nach einem ersten spaßigen Tag wurden dann die Betten gerichtet und schon bald hörte man den einen oder anderen schnarchen.

Am nächsten Morgen wurden die, die nicht von selber aufgewacht oder aufgestanden waren, mit Gitarre und Gesang geweckt und nach einem leckeren Frühstück fingen die ersten Stunden für die Ausbildung mit einer tollen Aktion an, bei der gut zusammengearbeitet werden musste. Bevor es am Nachmittag mit dem Thema „die Gruppe“ weiter ging, sprangen die meisten nach dem Mittagessen schnell in den Weiher und schwammen eine Runde. Am Abend wurden wie verrückt Handstände gemacht und geübt, Spiele gespielt und noch die letzte Energie des Tages mit Lachen verbraucht.

Der Mittwoch war ein langer und anstrengender Tag, an dem sich alles um das Thema „Kinderschutz“ drehte. Bevor es am Abend ins Bett ging, wurde noch am Weiher nach einem köstlichen Abendessen ein Lagerfeuer gemacht und die „Schwitzhütte“, die wir im Laufe des Tages aufgebaut hatten, ausprobiert. Es ist die simple Version einer Sauna: eine Plane, die um einen Baum gespannt wurde und somit ein Zelt ergab, was möglichst dicht sein sollte. Im Feuer wurden dann dann Steine erhitzt und anschließend in die „Schwitzhütte“ gelegt und mit Wasser übergossen. Wir hatten reichlich Steine, sodass es noch für mindestens zwei weitere Aufgüsse gereicht hätte, aber nach dem ersten sind wir dann schnell in den Weiher gehopst, der einem jetzt noch viel kälter vorkam.

Der nächste Tag wurde auch wieder genutzt, um viel zu lernen, wilde Tischkicker-Matches zu spielen und natürlich wieder im Weiher zu schwimmen (die Challenge war, jeden Tag mindestens einmal im Weiher schwimmen zu gehen und wer einschlug war dabei). Am Abend wurde dann noch unsere zweitägige Wanderung geplant. Die ersten Kilometer hatten wir geplant, zusammen zu wandern und dann wollten wir uns in zwei Gruppen aufteilen. Der Gedanke bei der ganzen Tour war, dass wir gleich umsetzen konnten, was wir gelernt hatten und die „Großen“ diesmal die kleinen Kindern spielen sollten. Also standen wir am nächsten Morgen früh auf, da wir ja noch vor dem Frühstück im Weiher schwimmen gehen mussten. Nach dem Frühstück packten wir dann zügig unsere Sachen zusammen und marschierten auch schon bald los in Richtung des Zweiseenblickes, der unser Zwischenziel war. Mit ein paar mehr oder weniger geplanten Umwegen trafen wir uns (die zwei verschiedenen Gruppen) dann allerdings nicht erst beim Zweiseenblick, sondern schon etwas davor, was aber auch kein Drama war, da die eine Gruppe ein bisschen schneller war und dann weiter vorne ging. Oben angekommen machten wir unser Mittagessen, welches aus Brot und Aufstrich bestand (natürlich alles selbst getragen). Unser Endziel war dann eine Schutzhütte im Wald, bei der wir übernachten wollten und da es nicht so wirklich verschiedene Wege dorthin gab, gingen wir als eine große Gruppe. Mit viel Spaß, Geschichten und Lachen verging die Zeit dann auch ganz schnell, doch als wir an einer anderen Schutzhütte vorbeikamen und eigentlich noch vier Kilometer vor uns hatten, aber alle schon sehr geschafft waren, beschlossen wir dort unsere Nacht zu verbringen. Eine kleine Pause, dann ging es ans Holzholen, -hacken und Feuer machen. Auch das Wasser für unseren Linseneintopf musste gesucht und gefunden werden und nach ein paar hundert Metern schöpften wir es aus einem kleinen Bächlein. Als es schon dunkel war und immer mehr anfing zu blitzen und zu donnern, schlugen wir unsere Betten in der Hütte auf, wo es nun sehr kuschelig wurde. Schon bald fing es auch an zu regnen und leider an einer Stelle auch in die Hütte, also mussten wir noch mehr zusammenrücken und es wurde noch kuscheliger als es eh schon war.

Während die einen tief und fest geschlafen haben, haben andere eher weniger gut geschlafen, aber geschlafen haben wir alle und die Nacht war gut überstanden. Nach einem leckeren Frühstück machten wir uns wieder auf den Heimweg zur Altenvogtshütte und wanderten los durch den nebligen Schwarzwald. Auf dem Weg zurück machten wir noch einen Zwischenstopp beim Bäcker, um ein bisschen Brot für den letzten Tag zu kaufen. Als wir alle verschwitzt an unserer Hütte wieder ankamen, wurde gleich eine Abkühlung im Weiher genossen und/oder geduscht. Den Nachmittag nutzten wir noch für eine Reflektion der ganzen Woche, indem jede*r mit Materialien aus der Natur darstellte, was er oder sie gelernt hatte oder wie für ihn oder sie die Woche war. Am Abend haben wir noch gegrillt und schon die ersten Sachen eingepackt, da es dann am Sonntag, den 06.06.2021 wieder nach Hause ging.

Nach einem schnellen Frühstück wurde das Haus geputzt, Sachen gepackt und schließlich eingeladen. Mit dem Auto ging es dann also ab nach Hause und nach und nach wurde unsere Gruppe immer kleiner und unsere Wege trennten sich wieder in den Alltag.

Es war eine sehr schöne Zeit, die sehr schnell verging und gerne auch zwei oder drei Wochen lang hätte sein können.

Ein Bericht von Sebastian

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Lesewanderung - Bericht